Vom Bauerndorf zur Hightechstadt

 

Innerhalb von wenigen Jahrzehnten wuchs Unterschleißheim von einem Bauerndorf mit wenigen hundert Einwohnern zu einer High-Tech-Stadt mit rund 30.000 Menschen. Die Anbindung an regionale und überregionale Straßen- und Eisenbahn-Verbindungen sowie ausreichend Flächen für Wohnraum und Gewerbe gehören zu den Faktoren für die erfolgreiche Entwicklung Unterschleißheims.

 

Bereits 1858 erhielt Lohhof einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie München-Landshut. 1972 wurde die Haltestelle Lohhof in den S-Bahnverkehr eingebunden. 1977 hielt erstmals eine S-Bahn am zusätzlich neugebauten Haltepunkt Unterschleißheim. Über die Staats- bzw. Fernverkehrsstraße 13 (ab 1934 Reichsstraße, heute Bundesstraße) war Unterschleißheim früh an ein überregionales Straßennetz angeschlossen. Dazu kommen nahgelegene Anschluss­stellen an die Autobahnen A 92 und A 99.

 

Die Industrieansiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg ist nicht zuletzt heimatvertriebenen Unternehmern zu verdanken. Namen wie Kotschwara (Bau- und Möbel­schreinerei), Adamek (Feilen), Gajiduschek (Möbel für ­Industrie und Gewerbe) oder Pachmann (Textilien) stehen für die Wirtschaftswunderzeit in Unterschleißheim. Auch in den folgenden Jahrzehnten zog es bedeutende Unternehmen nach Unterschleißheim, etwa ab 1960 die Linde AG (technische Gase). Das 1989 errichtete Bürogebäude »Edison-Park« beherbergte lange Jahre die erste Deutschland- und Europazentrale von Microsoft. Heute spielt die BMW Group eine besondere Rolle. Auf dem Campusgelände der BMW Group in Unterschleißheim wird das autonome Autofahren entwickelt.

 

Mit dem »Wirtschaftsplan« von 1949 legte der Gemeinderat den Grundstein für eine Entwicklung zu mehr Wohnflächen und Industrieansiedlung, zunächst beschränkt auf den Ortsteil Lohhof. Am 16. Dezember 2000 wurde Unterschleißheim zur Stadt erhoben. Heute ist es die bevölkerungsreichste Kommune im Landkreis München.

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