Kunst und Sachkultur
Alltagsobjekte künstlerisch interpretiert
Das Stadtmuseum Unterschleißheim wurde im Jahr 1997 als »Ortsgeschichtliche Sammlung« auf Initiative des Kulturreferenten, Heimatforschers und Stadtarchivars Wolfgang Christoph (1932 – 2022) gegründet. Wenige Jahre später wurde daraus das »Heimatmuseum Unterschleißheim«. Den Sammlungsschwerpunkt bildeten (neben archäologischen Originalen und Repliken) Objekte und Dokumente aus der Zeit Unterschleißheims als »Bauerndorf«. 1998 erwarb die Stadt aus dem Besitz von Simon Göttler eine bedeutende Sammlung von bäuerlichem Gerät aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Damit vergrößerte sich der Objektbestand des Museums erheblich. Die Überlieferungen landwirtschaftlicher und handwerklicher Geräte prägten lange Zeit das Erscheinungsbild des »Heimatmuseums Unterschleißheim« und bestimmten auch die Themen von Sonderausstellungen.
Die in Unterschleißheim lebenden Künstler Alfons Neubauer, Kurt Steinacher und Hannelore Wolf setzten sich 2006 für die Ausstellung »Vor Ort« und 2012 für die Ausstellung »Kunst und Geschichte« mit landwirtschaftlichen und handwerklichen Geräten aus dem Museum auseinander. Pflug, Mohnmühle, Flachsreffe, Dreschschlitten oder Bienenkorb aus dem Museumsbestand inspirierten die Kunstschaffenden. Für die daraus resultierenden Arbeiten verwendeten die Künstler so unterschiedliche Techniken wie Kohle-, Kreide- oder Rötelzeichnung, Papiercollage oder Gipsrelief.
In der Abteilung »Sachkultur und Kunst« werden die originalen Geräte und die dazu entstandenen Kunstwerke nebeneinander präsentiert. Damit soll auch eine Verbindung geschaffen werden zwischen dem früheren Heimatmuseum mit seiner Schwerpunktsetzung im Bereich der ländlich-bäuerlichen Sachkultur und dem heutigen Stadtmuseum mit seiner intensiveren Ausrichtung auf den Bereich Kunst.